Mehr als 40 Möbel in der permanenten Ausstellung des MoMA (Museum of Modern Art), das Don-Draper-Sofa aus der Serie „Mad Men“, die vielleicht einflussreichste Designerin der Moderne – das ist Knoll International. Willkommen bei Clic.
„Das Wichtigste, das Mies mir beibrachte war, nur mit der reinsten Form von Design zu arbeiten.“
Stellen wir uns vor, es hätte Knoll International nicht gegeben. Wie würden wir heute wohnen? Ohne die Neue Moderne? Zwischen stämmigen Schrankwänden, klobigen Truhen und bräsigen Polstergarnituren?
Halt! Werden Sie jetzt sagen. Und das Bauhaus? Das Kunst und Handwerk vereint hat und Form mit Funktion verband. Wir dürfen Sie enttäuschen: Ohne Knoll International und Florence Knoll wäre das so (wohl gemerkt so!) nie passiert.
Denn Florence Knoll war, kurz gesagt, der Brutkasten des Modernen Wohnens. Ein Inkubator für die Ideen einiger der berühmtesten Designer. Ein Katalysator für den Erfolg legendärer Entwürfe, die ohne sie wohl Altpapier geworden wären.
„Ich weise Aufträge zurück, bei deren Erfüllung ich gegen meinen Geschmack verstoßen müsste.“
Architektur studierte sie bei Mies van der Rohe. Doch der wichtigste Name in ihrem Leben sollte Hans Knoll werden. Ein blonder, blauäugiger germanischer Hüne – und ihr späterer Mann, dessen Geschäftsidee sie faszinierte:
Den Baumeistern der modernen Architektur das zu liefern, was sie damals nirgendwo bekamen: Möbel ohne Pomp und Plüsch, stattdessen modern und reduziert, denn modernes Bauen mit Biedermeier drin, das würde nicht funktionieren.
Florences Kontakte halfen ihm dabei. Weil sie zum Beispiel ihrem alten Lehrer van der Rohe die Lizenz für eine längst vergessene Serie abschwatzte, mit der er 1929 auf der Weltausstellung von 1929 in Barcelona reüssiert hatte.
So bekam die Welt die berühmte Barcelona-Liege dann doch, und den Wassily-Chair, und, oder. Sie sehen, der Name Bauhaus würde heute nur für einen Abholmarkt stehen und nicht für die Epoche, die uns freier und klarer wohnen lässt.
„Ich brauchte ein Möbel. Es gab es nicht. Also entwarf ich es.“
Was es nicht bei van der Rohe, Saarinen, Breuer oder Bertoia gab, kreierte sie selbst: Das Mad-Men-Sofa, den ovalen Tisch, der unsere Gesprächskultur demokratisierte sowie diverse Ikonen für Büros, Botschaften und Banken.
Der Spiegel ordnete ihre Arbeit als „für eine geschmacksbildende Minderheit“ ein und widmete ihr sogar eine Titelgeschichte. Was für eine Auszeichnung. Dafür müssen andere erst mal Karl Lagerfeld, Präsident und/oder internationaler Bösewicht werden.
Bei uns in der Ausstellung, ansonsten im Museum of Modern Art:
Der Womb Chair von Eero Saarinen, sein Esstisch, die Conference Chairs, seine Beistelltische, der Bertoia-Stuhl des weltberühmten Metallkünstlers selbigen Namens, der Barcelona Sessel Relax von Mies van der Rohe und mehr.
Alles von Knoll International. Alle bei Clic.